Im folgenden spiegeln wir den Bericht zur Kundgebung gegen die Zustände in der JVA Ravensburg:
Vor einigen Wochen schrieben 34 Gefangene der JVA Ravensburg einen Brief, in dem sie die untragbare Zustände und Schikanen schilderten und sich mit einer gemeinsame Stellungnahme dagegen zu wehr setzen.
Um auf die Missstände aufmerksam zu machen waren wir heute mit knapp 50 solidarischen Menschen vor der JVA Ravensburg, um auf die dortigen Missstände aufmerksam zu machen und die Gefangenen bei ihren Forderungen zu unterstützen.
Diese Zustände sind aber keine besonders schreckliche Ausnahme innerhalb der JVA Ravensburg, sondern eine Regel mit System. Das Leben im Knast ist immer geprägt von Regeln und Zwang, von Schikanen und gebrochen werden. Und immer verbunden mit dem Ziel die Gefangenen für die kapitalistische Verwertung nutzbar zu machen.
Erst gestern sind erneut Berichte veröffentliche worden, aus denen hervorgeht, dass einem Gefangenen aus der JVA Leipzig trotz mehrfachen Hinweis, die notwendige medizinische Versorgung verwehrt wurde und damit sein Leben mutwillig auf Spiel gesetzt wurde. (https://www.freexantifas.org/?p=49)
Die Rede der Initiative Gefangenensolidarität griff genau diese Funktion des Knastes in der Gesellschaft auf und zeichnete eine gemeinsamen Nenner vieler Gefangener: die sozialen Lage.
Auch die Gefangenengewerkschaft GG/BO, die sich 2014 aus Gefangenen der JVA Tegel gegründet hat und bundesweit für die Interessen der Inhaftieren einsteht, drückte ihre Empörung über die Zustände aus und solidarisierte sich klar mit den kämpfenden Insassen.
Einer der Mitunterzeichner ist der Antifaschist Jo, der seit August 2022 eine vier ein halb jährige Haftstrafen nach einer Auseinandersetzung mit Faschisten absitzen muss und damit zu einem der vielen politischen Gefangenen in Deutschland gehört.
Sie alle haben einen besondere Stellung im Knast: im Gegensatz zu vielen anderen Gefangenen erhalten sie Solidarität von außen, Briefe und finanzielle Unterstützung. Das missfällt auch der JVA, die die politischen Gefangenen dafür besonders schikaniert.
Das Offene Antifa Treffen Rems Murr Kreis, in dem der Antifaschist aktiv ist, verdeutlichte die Notwendigkeit trotz der zunehmenden Repression antifaschistisch aktiv zu sein und ein Verhältnis zu den Gefangene aufzubauen sowie sie in die Kämpfe mit einzubeziehen.
Und der Widerstand – sowohl von innen, als auch von außen – brachte schon erste Erfolge: so wurden die Coronamaßnahmen aufgehoben und das Duschen ist auch wieder Samstags möglich.
Daran können und werden wir anknüpfen. Gemeinsam wollen wir unsere Möglichkeiten hier draußen nutzen, die Gefangenen mit ihren Forderungen zu unterstützen, sie nicht weiter isoliert der Schikane des Knastes ausgesetzt lassen und konkrete Solidarität ausdrücken.
Und gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft außerhalb dieser Logik, außerhalb des Kapitalismus kämpfen. Für eine Gesellschaft, die nicht nach den Interessen weniger gestaltet ist , sondern zum Wohle der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung.
Freiheit für alle politischen und sozialen Gefangenen!